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«Sind Influencer die neuen Reiseführer oder bloss ein weiteres Marketingtool?» Diese Frage lockte am Dienstag, den 19. November 2024, rund 30 Mitglieder der Swiss Travel Communicators ins Swiss Casino Zürich.

Nach einer kurzen Begrüssung durch die STC-Vorstandsmitglieder Evelyn Gorgos und Tina Seiler stellte Nathalie Ochalek, Managing Director Communication & Relations bei Social Leaders GmbH, die Ausgangslage dar: «Mit Stories, Reels und TikTok lässt sich der Erfolg präziser messen als im klassischen Journalismus.»

Der Unterschied zwischen Journalisten und Influencern

Thomas Garms, Herausgeber und Chefredakteur von MATERIALIST, betonte den Unterschied: «Während Journalisten objektiv berichten und Themen einordnen, transportieren Influencer ihre persönliche Wahrheit.» Er kritisierte jedoch, dass bei Social-Media-Posts oft Substanz fehle: «Das nervt, vor allem bei komplexen Themen.»

Antje-Katrin Schaniel vom Travel- und Hotel-Blog Senzacamedi ergänzte, dass sie sich selbst nicht als Influencerin sehe: «Das Wort steht oft für extreme Selbstdarstellung. Doch Tiefe lässt sich auch in Social-Media-Inhalten schaffen.»

Influencer als flexiblere Partner

Ein Highlight der Diskussion war die Frage nach der Flexibilität von Influencern im Vergleich zu klassischen Medien. Nathalie Ochalek erklärte: «Content Creators können individuell auf Situationen reagieren. Ein schlechtes Wetterfoto posten wir nicht – wir warten einfach auf Sonnenschein.»

Diese Flexibilität sei für Destinationen und Hotels ein klarer Vorteil, betonte sie. Thomas Garms erinnerte jedoch an die Grauzone im Influencer-Marketing: «Die Unabhängigkeit ist oft nicht ersichtlich. Transparenz ist hier essenziell.»

Kritik und Chancen im Influencer-Marketing

Antje Schaniel berichtete von den Herausforderungen: «Ich bin authentisch und berichte ehrlich. Wenn etwas nicht stimmt, fokussiere ich mich auf positive Aspekte wie ein tolles Spa oder aussergewöhnliche Aktivitäten.»

Nathalie Ochalek stimmte zu: «Im schlimmsten Fall geben wir kein Feedback in Form eines Posts, sondern direkt an die Hotelleitung – und kehren später zurück, wenn die Mängel behoben sind.»

Fazit: Der Mix macht’s

Die Diskussion schloss mit der Einsicht, dass beide Seiten – Journalisten und Influencer – ihre Daseinsberechtigung haben. Nathalie fasste zusammen: «Es kommt auf die Zielgruppe an. Journalismus und Influencermarketing können Hand in Hand gehen.» Antje ergänzte: «Ein Mix aus beidem bringt den besten Erfolg für Destinationen und Hotels.»

Beim anschliessenden Apéro im Swiss Casino Zürich wurden die Themen weiter vertieft und neue Kontakte geknüpft. Ein gelungener Abend, der erneut bewies, wie spannend und vielfältig die Reisebranche ist.

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Text: Juliane Lutz